Heimatverein Metelen e.V
Der Heimatverein Metelen e.V. wurde am 29. Januar 1929 gegründet. Zweck des Vereins gemäß Satzung ist die Förderung der Heimatpflege, der Heimatforschung und der Heimatkunde. Der Heimatverein strebt an, die Verbundenheit der Mitbürger/innen mit ihrer Heimat zu stärken.
Unsere Aufgaben als Mitgieder des Heimatvereins sind Kultur und Brauchtumspflege zu betreiben, die plattdeutsche Sprache, Gastlichkeit und Geselligkeit zu pflegen, Unterstützung zu leisten in der Natur-, Landschafts-, Ortsbild- und Denkmalpflege. Nicht zu vergessen die Archiv- und Schrifttumspflege. Innerhalb des Vereins wurden Arbeitsgruppen gebildet um dieser Aufgabe gerecht werden zu können.Der Verein benötigt aber auch eine Bleibe.
Mitte der 90er Jahre wurde der Ruf nach einer dauerhaften Bleibe für den Heimatverein immer deutlicher vernehmbar. Die Notwendigkeit, nicht nur eine Versammlungsstätte, sondern auch Aufbewahrungsmöglichkeiten für das Vereinseigentum zu bekommen, war im Kreise der Heimatfreunde unstrittig. Im Sommer 1996 wurde dem Verein das seit Jahren leerstehende Ackerbürgerhaus Tendyk am Mühlentor 11 zum Kauf angeboten. Dabei handelte es sich um das letzte in Metelen in dieser Ursprünglichkeit noch vorhandene handwerklich-landwirtschaftlich genutzte Wohn- und Wirtschaftsgebäude in Innenortslage.
Mit der Unterstützung des damaligen Bundesbankpräsidenten Prof. Dr. Hans Tietmeyer, der am 27. Dezember 2016 verstarb, und im Vertrauen auf die Mithilfe von vielen Heimatfreunden wurde am 29.11.1996 der Kaufvertrag unterschrieben. Nach den Aufzeichnungen wurden bis zur Eröffnung von 108 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern über 7000 Arbeitsstunden vor Ort unentgeltlich geleistet und das Haus bekam den Namen „Ackerbürgerhaus Hans Tietmeyer“.
Ziel unserer Arbeit ist es, auf ehrenamtlicher Basis, im Archiv des Ackerbürgerhauses für den Heimatverein Metelen ein heimat- und regionalgeschichtliches Zentrum zu entwickeln und zu betreuen.
Viele Gruppen finden im Ackerbürgerhaus ein Zuhause: u.a. Kartenspieler, Seniorengruppe, Nadel und Faden oder auch der Vorstand, der die monatliche Vorstandssitzung in seinem Wohnzimmer abhält. Auch werden die Räumlichkeiten gern für standesamtliche Trauungen genutzt.
Das "Ackerbürgerhaus Hans Tietmeyer", Mühlentor 11 in Metelen ist in den Monaten März bis Dezember jeweils am 3. Sonntag geöffnet. Während der Öffnungszeiten von 14.00 bis 17.00 Uhr können Sie neben der Besichtigung des denkmalgeschützten Gebäudes - bei frischem Kaffee und verschiedenen, selbstgebackenen Kuchen - das Ambiente genießen.
Ein weiteres Denkmal des Heimatvereins steht am Mühlentor. Der "Plaggenstiäker met Schuwkoar".
Der Heimatverein hat mit dieser Symbolfigur den Ackerbürgern in Metelen ein Denkmal gesetzt. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sich die Menschen früher quälen mussten, um den Boden nutzbar zu machen. Das Wort „Plaggensoat“ sprach für den ausgeprägten Fleiß der Vorfahren.
"Äbtissin Friduwi"
Die Statue Äbtissin “ Friduwi“, Gründerin des Stiftes Metelen im Jahre 889, wurde im Jahre 2008 ebenfalls von Prof. Dr. Hans Tietmeyer ehemaliger Bundesbankpräsident, gestiftet.
"Bahnhof Metelen Ort"
“Zug döhr loaten“, das war für die Bewohner Metelens die Attraktion des Sonntagabends. Hier traf sich Jung und Alt am Bahnsteig, hier wurde das Neueste vom Tage erzählt. In der Bahnhofsgaststätte war zu diesem Zeitpunkt Hochbetrieb. Hier vertrieb man sich die Zeit, bis der “Sieben-Uhr-Zug“ abgefahren war. Am 30. November 1972 wurde die Strecke Burgsteinfurt – Borken stillgelegt.
Die Trasse der WLE wurde von der Gemeinde Metelen erworben und zu einem Rad- und Wanderweg ausgebaut. Das Bahnhofsgebäude wurde im Juni 2005 abgerissen. Auch die Nachbildung des ehemaligen Bahnhofes Metelen – Ort wurde im Jahre 2013 von Prof. Dr. Hans Tietmeyer, großzügig unterstützt.
„Plagemann´s Mühle“
Für „Plagemann´s Mühle“ ist kein Erstellungsdatum bekannt. Vermutlich ist mit dem Bau der Kornwassermühle aber bereits bald nach Gründung des Stiftes Metelen im Jahre 889 begonnen worden. 1902 wurde anstelle des Wasserrades eine Turbine eingebaut.
1988 pachtete der Heimatverein die Kornmühle mit dem angrenzenden Sägewerk und restaurierte liebevoll den gesamten Komplex. Es wurde ein Mühlenmuseum errichtet, im Sägewerk, welches wieder voll betriebsfähig ist, bietet sich dem Verein die Möglichkeit auch größere Veranstaltungen.
Neben den vielen Führungen durch die Mühle bei denen fachkundige Heimat- freunde den Gästen die über 700 Exponate zeigen, vorführen und erklären sind vor allem auch die Tage der offenen Tür eine sehr beliebte Sache. Viele, vor allem auswärtige Gäste kommen und lassen sich gern alles erklären. Der Mühlenausschuss sorgt auch immer wieder dafür, daß alles gut erhalten bleibt und bemüht sich immer wieder neue, bisher nicht vorhande Ausstellungstücke zu bekommen.
In den Monaten April bis September findet an jedem 3. Sonntag im Monat von 14.00 – 17.00 Uhr ein „Tag der offenen Tür“ statt. Andere Besichtigungstermine nach Vereinbarung sowie am Pfingstmontag, dem "Mühlentag", dem 2.Sonntag im September als "Denkmaltag" und am Fettmarkt-Sonntag im Oktober.
Jeden 2. Mittwoch im Monat findet das Treffen der Holzbastelgruppe statt. Alle zwei Wochen treffen sich die Holzwürmer in den Werkräumen in Plagemann´s Mühle. Unterstützung erfahren die jungen Bastler durch fachkundige Heimatfreunde. Gebastelt wird unter anderem mit der Laubsäge nach tollen Motivvorlagen. Mitmachen kann jeder, der Spaß am Holz-basteln in geselliger Runde hat.
Pflanzen, pflegen ernten und geniessen.
Bemerkenswert die Wiederholung der Kartoffeltage. Mit den Kindergartenkindern wurden nach alter Sitte Kartoffeln gepflanzt, gepflegt und im Spätsommer geerntet. Zum Abschluss wurde dann auf dem Mühlengelände ein Kartoffelfest mit Großeltern, Eltern und Kindern veranstaltet. Der beträchtliche Nettoerlös aus dem Verkauf der Riewes oder der restlichen an Kartoffeln wurde den den drei Kindergärten zur Verfügung gestellt.
Links:
Kreisheimatbund (KHB) Steinfurt
Westfälischer Heimatbund (WHB)